Die gefährlichsten Berufe Deutschlands

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) veröffentlicht jährliche Berichte zum Arbeitsunfallgeschehen. Welche Berufe sind am gefährlichsten? Unter welchen Umständen häuft sich das Unfallrisiko? DILEX hat die wichtigsten Zahlen der DGUV für Sie gesichtet.

Die DGUV verzeichnet in ihrem letzten Bericht zum Arbeitsunfallgeschehen (2021) 759.993 meldepflichte Arbeitsunfälle in Deutschland – ein Plus von 45.514 gegenüber dem Vorjahr. Auch die Zahl tödlicher Unfälle stieg um 56 auf insgesamt 370.

Arbeitsunfälle im Betrieb (in Abgrenzung zu ‚Wegeunfällen‘) machen mit 675.755 den Löwenanteil der registrierten Unfälle aus. Nach Wirtschaftszweigen differenziert stechen auf den ersten Blick das produzierende/verarbeitende Gewerbe mit 190.658 (28,2 %) und das Baugewerbe mit 112.722 (16,7 %) als unfallbelastetste Bereiche heraus. Zum Vergleich: das Gastgewerbe und der Bereich ‚wissenschaftlich/technische Dienstleistungen‘ tragen mit 20.753 (3,1 %) und 11.847 (1,8 %) kaum zum Unfallgeschehen bei. Wen wundert’s?

Handwerk trägt die Hauptlast

Unterteilt nach Berufshauptgruppen trägt das Handwerk mit 236.449 gemeldeten Unfällen die mit Abstand größte Unfalllast. Dies entspricht 32,4 % an allen berufsübergreifenden Unfällen. Gefolgt von der Gruppe ‚Bedienung von Anlagen/Maschinen und Montageberufe‘ mit 117.378 Unfällen bzw. 16,1 %. Risikoärmer kommen erwartungsgemäß Bürokräfte mit 51.363 (7‚0 %) ‚Akademische Berufe‘ mit 18.326 (2,5 %) weg.

Aber was heißt das nun für die einzelnen Berufsgruppen? Geht es auch genauer? Ja, geht es.

Die gefährlichsten Berufsgruppen

Um es vorwegzunehmen: Baukonstrukteure, Mechaniker und Dachdecker leben bzw. arbeiten gefährlich. Baukonstrukteure (Gerüstbauer) und Maschinenmechaniker bilden mit 48.338 (7,2 %) bzw. 42.097 (6,2 %) die Spitzenreiter bei Arbeitsunfälle im Betrieb. Auch Ausbaufachkräfte (Dachdecker) liegen mit 34.449 (5,1 %) Unfällen im oberen Bereich.

Die DGUV hat aus der Anzahl der Beschäftigten, der geleisteten Arbeitsstunden und den absoluten Unfallzahlen eine Risikoquote für die einzelnen Berufsgruppen errechnet. Dies erhöht die Vergleichbarkeit und erlaubt ein Ranking. Referenzwert ist der berufsübergreifende Quotendurchschnitt von 20,25 Arbeitsunfällen je 1.000 Vollbeschäftigten. Spitzenreiter sind die Baukonstrukteure (Maurer, Zimmerleute, Bautischler, Steinmetze) mit einem Wert von 134. Dicht gefolgt vom Beruf der Abfallentsorgung (112) und den Ausbaufachkräften (Dachdecker, Boden- und Fliesenleger) mit 86 Arbeitsunfällen je 1.000 Beschäftigter. Bei Kinderbetreuerinnen beträgt die Quote zum Vergleich nur 16,5.

Absturzunfälle: Leitern und Gerüste

In einem gesonderten Abschnitt behandelt der DGUV-Bericht zudem Absturzunfälle. Besonders Dachdecker und Gerüstbauer können hierüber ein Klagelied anstimmen. 34.472 dieser Unfälle mit 2.325 Unfallrenten und 43 Todesfällen listet der Bericht auf; darunter allein 5.402 Gerüstabstürze mit 319 Unfallrenten und 5 Todesfolgen. Mit 10.734 Abstürzen sind aber nach wie vor (Tritt-)Leitern – 31,1 % aller Abstürze – die gefährlichste Absturzeinrichtung.

Auszubildende besonders gefährdet

Wissenswert am Rande für alle AZUBI-Betriebe: 16 % aller Unfälle im Betrieb entfallen auf die Altersklasse unter 25 Jahre – Unfallprävention für jüngere Beschäftigte ist ein wichtiges Thema.

Der gefährlichste Wochentag

Im Übrigen geschehen montags mit 21,3 % statistisch gesehen die meisten Unfälle. Ihr DILEX-Team wünscht Ihnen daher einen unfallfreien und angenehmen Wochenstart!

Kontakt

DILEX KG

26. März 2023

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