Weltbienentag:
Fachkräftemangel im
Bestäuberhandwerk

  • Bienen leben in Völkern aus bis zu 40.000 Arbeitern und 1.000 Drohnen
  • Sie können 270 Mal pro Sekunde mit den Flügeln schlagen
  • Sie erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 30 Km/h
  • Ihr Sehvermögen beträgt 330 Bilder pro Sekunde (im Vergleich zu 25 Bildern pro Sekunde beim Menschen)
  • Bienen verfügen über insgesamt fünf Augen (zwei große Facettenaugen und drei kleine Punktaugen)
  • Sie gelten nach dem Schwein und dem Rind als drittwichtigstes Nutztier des Menschen
  • Die Bienenzucht reicht über 6.000 Jahre zurück und begleitet die Menschheit damit seit Anbeginn des Altertums

Weltbienentag am 20. Mai

Jedes Jahr rufen die Vereinten Nationen am 20. Mai den »Weltbienentag« aus. Dieser Tag würdigt eine Tierart, von dessen Fleiß die Landwirtschaft und die Ernährung von Milliarden Menschen abhängen. Der Weltbienentag erinnert daran, dass die Biene eines der wichtigsten Nutztiere des Menschen ist. Aber auch, dass Bienenarten weltweit bedroht sind – mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur.

Bienen: »Kleine Arbeiter« mit großer Aufgabe

Wo Pflanzen sich vermehren und dem Menschen Frucht als Nahrung tragen, hat im Stillen die Biene ihr Werk getan. Sie fliegt unablässig von Blüte zu Blüte, trägt fruchtbare Pollen von Pflanze zu Pflanze. Damit sorgt sie für die Bildung von Samen und Frucht: die Bestäubung. Der Volksmund würdigt Bienen mit gutem Recht als »kleine Arbeiter« und kennt das Prädikat »bienenfleißig« als eine besondere, unermüdliche Form des Fleißes. Das kommt nicht von ungefähr: Eine einzelne Biene befliegt bis zu 3.000 Blüten pro Tag. Ein Volk von ca. 50.000 kleinen Arbeitern kann bis zu 300 Kilo Honig pro Jahr produzieren. Bienen sind Malocher.

Ohne die Biene ist auch moderne Landwirtschaft undenkbar. Durch ihr fleißiges Bestäubungswerk gewährleistet sie die Fortpflanzung von 80 Prozent der vom Menschen verzehrten Pflanzen. Sie gewährleistet aber auch die Vielfalt der Pflanzenarten. Denn Bienen sind nicht nur Malocher, sondern auch Spezialisten. So gibt es für fast alle möglichen Pflanzenarten auf sie spezialisierte Bienenarten. Allein in Deutschland zählt man über 500 Wildbienenarten.

Bienensterben: Nachwuchsnot im Bienenstock

Von diesen gut 500 Bienenarten gelten inzwischen ein Drittel als gefährdet. Die Biene hat es heutzutage schwer. Ihr geht sprichwörtlich der Nachwuchs aus. Verstädterung, Bauverdichtung und monokultureller Agraranbau dezimieren Nestmöglichkeiten und blütenreiche Nahrungsquellen. Aber auch Milben, Pestizide und die Erderwärmung setzen den kleinen Arbeitern zu. Handbestäubung oder gar der Einsatz von Bestäubungsdrohnen können das Fleißwerk der Bienen nicht ersetzen. Das Bestäuberhandwerk leidet – wie so manch anderes Handwerk der Menschenwelt – gewissermaßen unter Fachkräftemangel. Das weltweite Bienensterben ist für die Pflanzenvielfalt und die Nahrungsversorgung ein großes Problem. Es bedarf des aktiven Schutzes bedrohter Arten, der Einschränkung giftiger Insektizide und dem kontrollierten Aufbau bienenfreundlicher Grünräume. Das fordern Naturschutzorganisationen wie der NABU (Naturschutzbund Deutschland) mit Nachdruck. Auch daran erinnert heute der Weltbienentag.

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DILEX KG

20. Mai 2023

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